SURAH AT-TABBAT (RUINED)

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6. /111./ SURE TEBBET

ZEITRAUM MEKKA

Versgruppe: 17

1. Die zwei Machtfaktoren Abu Lahabs (26) sind ausgelöscht. (27)  Er selbst ist auch ausgelöscht. Sein Vermögen und das, was er erworben hat, werden ihm nichts nützen.3.-5. Bald wird er und seine Frau, die eine schwere Last aus Brennholz um ihren Hals trägt, in das lodernde Feuer geworfen werden.

/6/111, Masad /1-5/

(26) Es besteht eine Übereinkunft darüber, dass mit der Person, die in der Sure als Abu Lahab benannt, Abdul Uzza ibn Abdul-Muttalib gemeint ist. Mit seiner Frau ist Umm Dschamil gemeint. Beide gehörten dem Stamm Quraisch an. Historische Dokumente beschreiben Abu Lahab als reichen, großen, korpulenten Mann mit rotem Gesicht, der leicht in Zorn geriet. Bis zum Ende seines Lebens war er gegen den Islam und der größte Unterstützer der Götzendiener. Auch wenn er nicht persönlich an der Schlacht zu Badr teilnehmen konnte, so entsandte er einen Söldner in seinen Namen. Als Prophet Mohammed anfing die Botschaften von Allah zu übermitteln, war Abu Lahab der Erste, der sich dem widersetzte. Während Mohammed die Sure Al-Fatiha vortrug rief er “Sei verflucht, hast du uns deswegen zusammengerufen” und bewarf ihn mit Steinen. Dabei verletzte er den Fuß von Mohammed.

Später verfolgte er unseren Propheten Mohammed auf Schritt und Tritt, der wegen seiner Aufgabe, die Offenbarungen zu übermitteln, auf Märkten und Marktplätzen war. Bei jeder Gelegenheit versuchte er Mohammed bei seiner Arbeit zu behindern. Er sabotierte seine Versammlungen und versuchte alle zu beeinflussen, indem er rief: “Das ist mein Neffe, er ist ein Verrückter. Glaubt ihm nicht, was er sagt”. Manchmal führten diese Beleidigungen bis hin zu Gewalttätigkeiten. Doch das war noch lange nicht alles, was er tat. Er machte sich über Mohammed lustig, indem er an einigen Orten sagte “Wenn das richtig ist, was der Sohn meines Bruders sagt, dann gebe ich meine Kinder und mein ganzes Vermögen als Pfand, um meiner Strafe zu entgehen. Abu Lahab, der seine Feindschaft unserem Propheten gegenüber auf jeder Plattform mit verbalen und körperlichen Attacken fortsetzte, wurde auch von seiner Frau unterstützt. Sie legte Dornen auf seinen Weg und um sein Haus herum und verbreitete üble Nachrede über Mohammed. Sie unterstützte ihren Mann so sehr, dass sie sogar die Halskette, die sie sehr mochte und ständig trug, für die geplanten bösartigen Taten ausgab. Viele mufassir /Autoren von Koranexegesen/ glauben, dass der Ausdruck im 5. Vers “um ihren Hals ist ein Strick aus Palmfasern” diese berüchtigte Halskette repräsentiert.

Das unser Prophet gerade von seinen engsten Verwandten in seiner Arbeit behindert wurde, bedrückte ihn sehr. Wegen der Behinderungen und der negativen Propaganda, hatte er nicht den Erfolg, den er sich gewünscht hatte. Der Schaden, den sein Onkel ihm zufügte, war viel größer als der von anderen. Einige meinten “Warum sollen wir demjenigen Glauben schenken, dem nicht mal sein eigener Onkel glaubt?”

Diese Verse, die auch als Sure “Al-Lahab” bekannt sind, wurden offenbart, um in dieser schwierigen Zeit unseren Propheten aufzumuntern, zu unterstützen, zu motivieren und um ihm Kraft zu geben.

In den bisher offenbarten Versen wurde ohne Namen zu nennen, von Personen berichtet, die dadurch, dass sie vermögend sind, gute Beziehungen und Macht haben, hochmütig wurden. Es wurde offenbart, dass diese Personen, die auch das Jenseits leugnen, Allah überlassen werden sollten und sie von ihm bestraft würden. Die Personen wurden anhand ihrer Eigenschaften und ihrer Merkmale beschrieben. In dieser Sure wurden diese Eigenschaften und Merkmale in der Person Abu Lahab konkretisiert.

Da der Koran eine universelle Botschaft ist, die zeit- und ortsunabhängig ist, wäre es falsch anzunehmen, dass diese Botschaft nur für ein festgelegtes Zeitfenster und für eine bestimmte Region bestimmt ist. Wenn Allah über ein bestimmtes Thema im Koran Beispiele gibt, dann macht er keine Zeitangaben, nennt keine Orte und Namen. Er beschreibt die Personen anhand ihres Verhaltens, ihrer Eigenschaften und Merkmale. Dadurch stellt er sicher, dass das Beispiel, das er nennt, immer und überall gültig ist.

Eine weitere Botschaft dieser Sure ist, dass, wenn sogar der leibliche Onkel vom Propheten nicht im Jenseits privilegiert behandelt wird, der gesellschaftliche Status einer Person egal ob König, Sklave, reich oder arm oder die Familienabstammung, wie z.B. den Ehrentitel Sayyid oder Scharif zu habeneinem im Jenseits keine Vorteile bringen wird.

Dadurch, dass diese Verse Informationen aus der Zukunft enthalten, wird ein weiteres Beispiel für ein Wunder gezeigt. In der Sure wird offenbart, dass Abu Lahab und seine Frau nicht gläubig werden und in die Hölle kommen. Nach der Offenbarung dieser Sure hat Abu Lahab noch 15 Jahre gelebt. Er gehörte tatsächlich bis zu seinem Tod nicht zu den Gläubigen. Zu einer Zeit, wo die Offenbarung des Korans noch andauerte, konnte jeder dieses Wunder miterleben. Dieses Wunder ist auch ein eindeutiger Beweis für die Propheten Schaft Mohammeds.

(27) Die wortwörtliche Bedeutung des arabischen Wortes tabbat ist “verdorren, zugrunde gegangen, vernichtet”. Der Ausdruck zwei Hände, der im Original Vers vorkommt, sollte als eine Metonymie verstanden werden. Also dass mit “zwei Händen”, die Person gemeint ist, der die Hände gehören, steht hier an zweiter Stelle. 

Der Ausdruck zwei Hände steht für die Mächte Abu Lahabs. Diese Mächte werden im dritten Satz der Versgruppe mit “Sein Besitz und das, was er erworben hat“ erläutert. Wenn man bedenkt, dass Abu Lahab eine wohlhabende Person war, resultiert hieraus, dass mit “was er erworben hat” sein soziales Umfeld, seine Organisation, seine Söhne, seine Bediensteten und die militanten Gruppen, die er ausgebildet hat, gemeint sind. Wir haben die übertragene Bedeutung bevorzugt.

 

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